Webmaster Friday: Wie definiert man Erfolg als Blogger?

Erfolg als BloggerDiese Woche mache ich mal wieder beim Webmaster Friday mit. Die regelmäßigen Leser werden mit dieser Sitte schon etwas anfangen können – allen anderen sei gesagt, dass der Webmaster Friday eine Veranstaltung ist, zu der jeden Donnerstag um 16:30 ein Thema veröffentlicht wird, über welches sich dann jeder Blogger (der Lust hat) äußern kann. Die Artikel aller Teilnehmer werden dann unter der ursprünglich gestellten Frage auf der Webmaster Friday Seite verlinkt.

Das Thema dieser Woche lautet: “Was sind Erfolgsfaktoren beim Bloggen?”

Im Gegenteil zum Thema der letzten Woche (“Wie deutsch bist Du?”) geht es diese Woche also wieder etwas technischer zu.

Erfolg ist, was du draus machst!

Damit will ich sagen, dass der Erfolg und somit auch die Erfolgsfaktoren, davon abhängig sind, welche Ziele man verfolgt. Ein Freizeit-Blogger verfolgt sicherlich andere Ziele, als ein Blogger der rein kommerzielle Absichten hegt.

Die Frage nach dem Erfolg ist also davon abhängig, was man erreichen will.

Wie definiere ich Erfolg?

Ich kann an dieser Stelle nur für mich selbst sprechen und zähle mich ganz klar zu den Freizeit-Bloggern. Ich habe einen ganz normalen Job mit 38,5 Stunden Woche. Hinzu kommt noch ein berufsbegleitendes Studium, ein Haushalt der geführt werden will und meine Freundin möchte mich schließlich auch noch mal sehen.

Das sind alles Dinge, die auf meiner Prioritätenliste vor dem Bloggen stehen. Somit bleibt das Bloggen für mich eine reine Freizeittätigkeit und somit steht für mich auch fest, dass es klar der falsche Ansatz wäre, zu sagen, wenn ich nicht eine Summe von X € pro Monat mit dem Bloggen verdiene, dann bin ich nicht erfolgreich.

Das würde mir den Spaß an der Sache und somit jegliche Motivation nehmen.

Erfolg messen

Dennoch messe ich natürlich Kennzahlen. Ich beobachte die Besucherzahlen und freue mich, wenn diese Monat für Monat steigen. Auch freue ich mich natürlich, wenn der ein oder andere Euro an Werbeeinnahmen seinen Weg zu mir findet.

Klar, das sind messbare Werte und diese weichen wohl auch nicht sehr stark von denen ab, an welchen sich Vollzeit-Blogger (mit kommerziellen Absichten) orientieren. Der Unterschied ist, dass ich mir nicht als Ziel gesetzt habe, von meinem Blog leben zu können. Oder noch drastischer gesagt, dass ich bereits einen Job habe und davon nicht Leben muss.

Klar wäre es schön, irgendwann einmal von meinen Blogs leben zu können, denn wer möchte nicht gerne sein Hobby zum Beruf machen? Aber das steht ganz klar nicht als primäres Ziel hinter meinen Bloggingaktivitäten.

Was andere sagen

Wie bei den meisten Webmaster Fridays an denen ich teilgenommen habe, bin ich auch diese Woche wieder nicht der erste, der seinen Artikel fertiggestellt hat. Somit habe ich schon die Chance gehabt, ein paar Artikel der anderen Teilnehmer zu lesen, weshalb ich noch die ein oder andere Stelle kommentieren möchte.

Die Einstellung der meisten anderen Teilnehmer deckt sich weitestgehend mit meiner. So steht für Marc und Henry ganz klar der Spaß im Vordergrund. Erfolg definieren sie darüber, dass sie regelmäßig Beiträge veröffentlichen, dabei ihre Leser möglichst gut erreichen/ansprechen und ihnen der Spaß an der Sache nicht verloren geht.

Meinungstechnisch auf den “größten gemeinsamen Nenner” komme ich zum heutigen Thema vermutlich mit Ralf, der die Fragestellung, genauso wie ich, in zwei Hälften einteilt. Je nachdem ob man Spaß oder finanzielle Absichten verfolgt.

Das sehe ich anders

Unter allen bisher eingereichten Artikeln diese Woche, gab es bisher nur einen, der eine These vertritt, welche ich als nicht korrekt empfinde.

Auf die Frage, ob Kennwerte wie Besucherzahlen, Seitenaufrufe, Links, Shares und Likes nur Massensignale seien, die keine Qualität an sich hätten, antwortet Sebastian in seinem Artikel:

Diese Diskussion habe ich noch nie verstanden. Es gibt Musiker, die halten sich für das Besseres, weil sie NICHT Millionen Platten verkaufen. WTF?!

Hier möchte ich ganz klar widersprechen. Zumindest für das gegebene Beispiel. Ein Johnny Winter oder ein Oscar Peterson und auch viele weitere Größen aus den Bereichen Jazz und Blues zum Beispiel, haben sicher in vielen Fällen weniger Tonträger verkauft als so manches “Popsternchen”. Das macht sie aber nicht automatisch zu schlechteren Musikern. Immerhin kommen diese noch ohne Autotune aus und haben ihre Lieder oftmals selbst geschrieben.

Die Qualität (vgl. “etwas Besseres”) eines Musikers an der Anzahl der verkauften Tonträger zu messen, halte ich schlichtweg für Humbug. Man sollte hier keines Falls Qualität an Quantität messen. Das sind zwei paar Schuhe. (Nimm es mir nicht übel, Sebastian!)

Wie seht ihr das?

Bloggt ihr aus Spaß oder bestreitet ihr damit euren Lebensunterhalt? Wer hat vielleicht schon einmal gebloggt, aber das ganze wieder verworfen? Und wenn ja, wieso?

Ich freue mich eure Meinungen, Geschichten und Erfahrungen zu lesen!

4 Kommentare

  1. Erfolg zu definieren ist in der Bloggingszene eine subtile Sache. In meinen Augen hat man Erfolg, wenn man sein selbst gestecktes Ziel erreicht. Das kann auf vielen Ebenen geschehen.

    LG

  2. Die Erfolgsdefinition teile ich. Es macht aber ein Unterschied, ob jemand seinen eigenen Erfolg beurteilt oder ob er extern beurteilt wird. Manch Penner hält sich sicher für unheimlich erfolgreich, wenn er 5 Euro erbettelt hat. In der Außenbetrachtung allerdings … nunja ;-)

    Im Musikbusiness gibt es ganz Viele, die behaupten (Innensicht) gar nicht “erfolgreich” im Sinne von “kommerziell” sein zu wollen. Aber genau diese Story kaufe ich nicht. Ich glaube einfach nicht, dass ein Musiker, der eine Passion für sein Werk empfindet, sein Herzblut reinsteckt, bewusst sagt: “Nein, ich will nicht, dass das viele Leute hören und ich Millionen damit verdiene”. Das sind die Ausreden der Erfolglosen. Mit fällt da immer die Fabel mit dem Fuchs und den Trauben ein.

    > Warum hälst du elitäre Minderheiten

    Da hat ein Stück in meinem Satz gefehlt. Ich halte es nie für eine gute Idee, wenn eine vermeintlich elitäre Minderheit ihre (Minderheiten)meinung zum allgemeingültigen Maßstab erhebt. (“Das ist gute Musik”, “Das ist schlechte Literatur”)

    Die CERN-Geschichte ist wieder ein ganz andere. Die sehe ich mehr als kritisch. Ohne profunde Risikodaten einfach mal auf den roten Knopf der Blackbox zu drücken und zu hoffen, dass man nicht die ganze Menschheit in den Orkus zu schickt, ist imho völlig illegitim. Das mag einmal gut gehen, vielleicht auch zehnmal … aber irgendwann versucht man sich an einer Technologie, die man weder versteht noch beherrscht und die dann doch nicht ganz so harmlos war.

  3. > Nimm es mir nicht übel, Sebastian

    Auf keinen Fall.

    Ich sehe das nur komplett anders. Musik wird geschaffen, um Menschen zu unterhalten. Um gehört zu werden. Wenn sie sich nicht verbreitet, ist sie nicht erfolgreich. Eben, weil sie nicht gehört wird.

    Alles andere ist sehr subjektiv. Wenn Du bspw. sagst, dass Johnny Winter bessere Musik macht, als Lady Gaga ist das eine Mindermeinung. Denn die meisten Menschen sehen das offenbar anders.

    Die Meinung einer vermeintlich elitären Minderheit (und seit es im Bereich der Musik) halte ich nie für eine gute Idee.

    • Danke für deinen Kommentar. Weil mir das Thema einfach keine Ruhe lässt und ich das Gefühl hab, ich schaffe es nicht richtig auszudrücken was ich meine, habe ich eben noch mal bei Wikipedia nachgeschlagen.

      Dort steht: “Der Begriff Erfolg bezeichnet das Erreichen selbst gesetzter Ziele.” – Was letztendlich so interpretiert werden kann, dass sowohl du, als auch ich, “Recht haben”. (Wobei es mir eigentlich nicht um das Recht haben geht.)

      Wenn also Erfolg abhängig von selbstgesetzten Zielen ist, dann ist Erfolg durch und durch subjektiv und jede Wertung eines Projekts (bezüglich dessen Erfolg) durch Dritte entspricht nur der Meinung Dritter. Einen allgemein gültigen Erfolg, also den absoluten Erfolg, kann es also nicht geben. Es kann höchstens einen Erfolg geben bezüglich eines vorher definierten Zieles. Wenn nicht nur der Projektinitiator, sondern auch viele andere dieses Ziel als Erfolgsziel ansehen, dann ist das vermutlich das, was wir im allgemeinen als Erfolg bezeichnen.

      Ob ein Musiker nun erfolgreich ist, weil er viele Platten verkauft hat oder weil er auch nur einen Menschen so berührt hat, dass dieser in Tränen ausbrach, ist also eine rein subjektive Wertung eines jeden selbst.

      Spannende Geschichte. Mir geht es hier weder um Besserwisserei noch um den Anspruch belehren zu wollen. Ich für meinen Teil, finde es immer wieder spannend, wie wenig man sich im Alltag eigentlich Gedanken über die Definition und Bedeutung der Wörter macht, die man immer und immer wieder wie selbstverständlich nutzt.

      Abschließend noch eine Frage an dich. Warum hälst du elitäre Minderheiten immer für eine schlechte Idee? Wenn es um radikale Ideologien geht, stimme ich dir gerne zu, aber ist eine Gruppe von Wissenschaftlern, nehmen wir zum Beispiel jene, die im CERN arbeiten, nicht auch irgendwo eine elitäre Minderheit? Wenn diese nun nicht gut zu heißen ist, wer treibt dann die Forschung voran?

      Viele Grüße,
      Raffi

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