Meine kleine (Server-)Farm

HP N54L - RAM austauschen - Schritt 1Gut drei Jahre ist es nun her, dass ich mir meinen kleinen HP Homeserver zugelegt habe. Damals ging es mir noch darum, einen möglichst großen, schnellen und flexiblen Speicher zu bekommen. So schieden z.B. der Raspberry PI mangels Geschwindigkeit und eine “Fertig-NAS” mangels Flexibilität aus. Stichwort “Flexibilität” – statt das NAS-Betriebssystem der Wahl (Xpenology) direkt auf dem Server zu installieren, installierte ich einen Hypervisor (VMware ESXi) und ließ das NAS virtualisiert laufen. Mit der Zeit kamen weitere VMs hinzu, sodass nun etwas schnelleres her muss. Ganz gut gefällt mir da der HP ProLiant DL580 Gen7 (refurbished bei Kimbrer.de ist dieser bereits ab unter 250€ zu haben.) Doch was passt eigentlich genau zu meinen Bedürfnissen?

NAS, Dev-Server, Mediabox – Anforderungsanalyse

Um die Problematik noch einmal klar zu machen. Derzeit läuft alles auf einem HP N54L Microserver, dessen AMD Turion II zwar recht stromsparend, aber auch eine wirkliche “Krücke” ist. Weiter habe ich den Server mit 16GB RAM versehen und mit 2x 3TB und 2x 4TB Festplatten ausgestattet, die in einem RAID5-Verbund laufen. Als Basis läuft der ESXi Hypervisor. 24/7 läuft dort die XPenology (Synology DSM Portierung) Installation, die ihren Dienst als NAS verrichtet. Innerhalb der Xpenology Installation läuft noch ein Plex-Server. Bis hierhin läuft alles flüssig und zu meiner Zufriedenheit.

Desktop EnvironmentJedoch sind über die letzten drei Jahre weitere virtuelle Maschinen hinzugekommen. Eine Windows XP Maschine für alte Software. Eine Windows Server 2012 Instanz, damit ich, wenn ich mit meinem Mac Book unterwegs bin auch mal kurz meine Visual Studio Projekte bearbeiten kann sowie ein Ubuntu-Server als Entwicklungsserver für meine Webprojekte. Diese zusätzlichen VMs starte ich nur bei Bedarf. Es läuft also maximal immer das NAS (Xpenology) + eine weitere virtuelle Maschine. Vom RAM und Festplattenspeicher steckt der N54L das locker weg. Die Turion CPU macht das ganze jedoch zu einer sehr zähen Angelegenheit.

Idealerweise würde ich gerne alle CPU- und RAM-intensiven “Geschichten” auf einen weiteren Server auslagern. Das hieße, es käme ein zweiter Server dazu. Wieder mit ESXi als Hypervisor, auf dem dann die VMs (Windows XP, Windows Server 2012 sowie die Ubuntu Server) laufen würden. Den Plex-Server würde ich ebenfalls aus der Xpenology lösen und z.B. auf dem Windows Server 2012 installieren, da die Mehrleistung des neuen Servers die Transkodierung von Videos beschleunigen und zeitgleich das NAS entlasten würde. Abschließend stände dann noch ein Umbau des N54L an. Da dort außer dem Xpenology keine weiteren Betriebssysteme mehr laufen würde, könnte man den ESXi-Layer entfernen und das Xpenology nativ laufen lassen. Hierzu müsste zuvor jedoch noch einmal rund 6TB externer Speicher her, auf dem ich das NAS sichern könnte, für den Fall, dass beim Umbau des N54L etwas schief geht…

Virtualisierungsserver für zu Hause – die Specs

Server RacksBenötigt wird also ein zweiter Server, der sowohl ordentlich Rechenleistung hat und ausreichend RAM. Nachdem ich mich etwas umgeschaut habe, habe ich den HP ProLiant DL580 Gen7. Vermutlich hätte aus ein normaler “Desktop-PC” getan, aber schaut man einmal genauer hin und sieht, dass der DL580 bei Kimbrer mit 4x Xeon E7540 Prozessoren + 32GB für 220€ verscherberlt wird, dann wird schnell klar, dass kaum ein günstigerer Desktop-PC zu finden sein wird. Mit 2 mittleren Festplatte (1-2 TB) im RAID-Verbund dürfte somit der ideale Server stehen. Lediglich der Stromverbrauch wird noch ein Thema werden…

Abschließend würde ich gerne eure Meinungen und Erfahrungen hören. Was haltet ihr von dem ausgewählten Server? Betreibt ihr selber vielleicht eine kleine Virtualisierungsumgebung zu Hause? Wenn ja, was für eine Hardware habt ihr dafür zu Hause stehen? Gibt es Erfahrungswerte, die ihr teilen könnt?

Raffi

Seit 2011 blogge ich hier über Programmierung, meine Software, schreibe Tutorials und versuche mein Wissen, so gut es geht, mit meinen Lesern zu teilen.

1 Kommentare

  1. Detlevsays:

    Interessanter Beitrag. Ich stand 2008 schon vor einer ähnlichen Entscheidung. Ich habe damals aufgehört zu sparen und habe mir einen neuen BareBone Server von Supermicro gekauft und ausgebaut, Total ca. CHF 2’000.- und dann angefangen zu arbeiten. Der Server werkelt heute noch. Ich habe VMs für Telebanking, SQL, Plex, SqueezServer, 10TB Videos und Musik. Ausserden verwende ihn als Lab mit dem ich bis heute nicht an die Grenzen gekommen bin. Als HostOS habe heute Windows Server 2016, dass Du an der Uni für nix oder fast nix bekommst.
    Bis heute habe die Entscheidung nicht bereut. Stromverbrauch ist relevant (ca. 80Watt/h). Nur das Transkodierung von FullHD MKVs auf mein 4K TV schafft er nicht mehr.
    Heute würde ich mich wohl für die Cloud und ein Nexflix Abo entscheiden.

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