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Eine der vorgeschlagenen Methoden war der Aufbau einer sogenannten Nischenwebseite (oftmals auch einfach als Nischenseite abgekürzt). In diesem Artikel möchte ich etwas Licht ins Dunkel bringen und erklären, was eine Nischenseite ist, wie sie funktioniert und wie und warum man damit Geld verdienen kann.
Natürlich werde ich, wie auch im Hauptartikel schon, das Thema sachlich und nüchtern betrachten und dementsprechend auch auf Gefahren, Risiken und Misserfolge hinweisen. Aber machen wir uns zuerst einmal an die Definition.
Was ist eine Nischenseite?
Eine Nischenseite ist eine Webseite, die sich ausschließlich mit einem eingeschränkten Themenbereich beschäftigt, einer sogenannten Nische. Dieser Themenbereich ist im Normalfall eine sehr, sehr kleine Menge eines bestimmten Oberthemas. In diesem Bereich versucht eine Nischenseite überdurchschnittliche viele Informationen zu liefern und sich somit selbst als Experte zu definieren. Um diese Aussage zu verdeutlichen, sei folgendes Beispiel genannt.
Nach vorhergegangener Beschreibung könnte man vermuten, dass eine Seite über Gartengeräte eine Nischenseite sei. In der Praxis ist dies jedoch noch zu grob gefasst. Eine Nischenseite nach aktueller Selbstdefinition wäre zum Beispiel eine Seite über Motorsensen oder eine Seite über Obstpflücker. Dieses Thema behandelt die Nischenseite dann möglichst detailliert. Im Falle der Motorsensen, würde eine gute Nischenseite nicht nur erklären, was eine Motorsense ist, sondern auch worin die Unterschiede zwischen elektrischen und benzingetriebenen Sensen sind, ob es einen Unterschied macht, mit welchem Gemisch die Sense betrieben wird und zu welchen Jahreszeiten und bei welchen Pflanzenarten eine Motorsense ihren Einsatz findet.
Doch wozu sollte jemand eine solche detaillierte Seite über ein so eng gestecktes Themenfeld erstellen? Ist so etwas nicht langweilig oder vielleicht sogar unnötig? Hiermit kommen wir zur nächsten Frage, eben jener, nach dem Verdienst durch Nischenseiten.
Wie verdient man mit einer Nischenseite Geld?
Das Geschäftsmodell der Nischenseite lässt sich vereinfacht wie folgt erklären:
Der Betreiber erstellt Nischenseite. Diese erzielt bei Google durch ihren Expertenstatus gute Rankings. Besucher finden die Nischenseite über Google, lesen sich in die Materie ein und finden auf der Nischenseite wiederum Links zu Produkten, die zur Nische passen. Besucher klicken die Links an und kaufen Produkte bei den verlinkten Shops. Für jeden vermittelten Einkauf bekommt der Betreiber der Nischenseite eine Provision vom Webshop. Dieses Modell nennt sich auf Empfehlungs- oder Affiliate-Marketing. So einfach ist die Kiste!
Doch jetzt mal sprichwörtlich “Butter bei die Fische”. Der Ablauf ist zwar korrekt, aber bis es soweit ist, dass Geld in die Tasche des Betreibers fließt, ist einiges an Arbeit nötig und vertraut mir, nur weil man eine vermeintliche Nischenseite erstellt hat, kommen noch lange keine Besucher von Google. Und selbst wenn welche kommen, kann es immer noch sein, dass sie nichts kaufen. Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht und jeder der solch eine Garantie oder ähnliches verspricht, sollte von euch in einem großen Bogen umgangen werden.
Nichts desto trotz gibt es sie, die Nischenseiten, die monatlich 1000€ und mehr abwerfen. Aber man muss auch dazu sagen, dass es Ausnahmen sind. Die meisten Seitenbetreiber können sich glücklich schätzen, wenn sie 100€ aufwärts schaffen. Um dabei auf ein ansehnliches Einkommen zu erwirtschaften, hilft es nur mehrere Seiten parallel zu betreiben, was im Umkehrschluss mehr Aufwand bedeutet.
Wie es dennoch klappen kann (ich schreibe bewusst kann und nicht wird), wollen wir uns im nächsten Abschnitt des Artikels anschauen.
Wie erstellt man eine Nischenseite?
Wer erst einmal einen Überblick bekommen möchte, liest folgenden Abschnitt des Artikels. Wer eine Anleitung sucht, die Schritt-für-Schritt zur ersten Nischenseite führt, dem sei Peer Wandigers “Nischenseiten-Aufbau” ans Herz gelegt. Dieses noch recht junge Buch ist auf dem besten Weg zu “dem Standardwerk” zu werden.
Ich werde im nachfolgenden Abschnitt einige Tools verlinken, die die Arbeiten auf dem Weg zur Nischenseite erleichtern. Einige davon sind kostenlos, andere müssen bezahlt werden. Lasst euch davon nicht abschrecken. Keines der Tools wird zwingend benötigt. Es sind gute und brauchbare Arbeitserleichterungen und dennoch lässt sich eigentlich jede Aufgabe auch kostenlos und dafür mit etwas mehr Fleiß bewältigen.
Nische finden
Vor der Erstellung der eigentlichen Webseite, sollte man sich bereits bewusst darüber sein, was die eigene Nische ist. Der erste Schritt heißt also Nischenfindung. Hierbei gilt es ein Themengebiet zu finden, welches folgenden Ansprüchen genügt:
Es gibt keine all zu große Konkurrenz, noch gibt es bereits 20 Nischenseiten zu dem Thema; Sollte sich ein Global Player wie Adidas, Henkel oder Audi ebenfalls mit dem Thema beschäftigen und gute Platzierungen in Google haben, sucht ein anderes Thema. (Hierbei meine ich eine Nischenseite betreiben. Wenn Adidas eine Seite über Schnürsenkel hat, ist Schnürsenkel keine attraktive Nische für euch. Wenn Adidas neben hunderten anderen Produkten Schnürsenkel in seinem Shop hat, ist das schon wieder nicht so kritisch.) Die Konkurrenz ist zu stark und wird in jedem Fall ein größeres Marketingbudget haben, um immer (und ich meine wirklich immer) die besseren Ergebnisse bei Google zu erzielen. Eine Konkurrenzanalyse lässt sich zum Beispiel per Blick in die Suchergebnisse und den Google Keyword Planer durchführen. Bequemer geht es mit dem Market Samurai, welcher von vielen Nischenseitenbetreibern genutzt wird.
Das Thema sollte eine ausreichende Anzahl an Suchanfragen besitzen; Ein weiterer Punkt ist die Anzahl der monatlichen Suchanfragen für Nischen-relevante Keywords. Um Besucher auf die Seite zu lotsen, muss man bei Google gefunden werden. Dies geht wiederum über Keywords. Haben wir eine Seite über Rasenmäher, wären interessante Keyword-Kombinationen zum Beispiel “Rasenmäher kaufen”, “Rasenmäher Vergleich”, “Rasenmäher Bestseller”. Mit dem Google Keyword Planer kann man einsehen, wie oft die Keywords monatlich gesucht werden. Hierbei sollte wie gesagt darauf geachtet werden, dass ein ausreichendes Suchvolumen vorhanden ist. (Faustregel: Hauptkeyword mindestens im 1000er Bereich.) “Handgemachte Knöpfe aus Klein-Untersdorf” mag vielleicht eine Nische mit wenig Konkurrenz sein, wenn das monatliche Suchvolumen jedoch nur 50 Suchanfragen bietet, wird man mit der Nische keinen Erfolg haben. Geht man davon aus, dass von den 50 Suchenden 40 auf die eigene Seite kommen und 5% der Besucher letztendlich kaufen, ergäbe das 2 Verkäufe pro Monat. Das reicht bei günstigen Produkten wie Knöpfen vorne und hinten nicht.
Das Thema sollte Möglichkeit zur Produktplatzierung bieten; Nehmen wir an, die Nische unserer Wahl lautet Siebdruckmaschinen. Das Produkt ist hochpreisig, die Konkurrenz nicht zu groß, es gibt noch keine Nischenseite und Suchanfragen sind auch in gegebener Anzahl vorhanden. Das klingt per se alles schon mal gut, doch wie soll die Nischenseite monetarisiert werden? Die beste Nische wird nicht erfolgreich sein, wenn es kein angemessenes Partnerprogramm gibt, über das die Produkte der Nische beworben und vermittelt werden können. Findet sich kein Webshop oder Affiliateportal, das Siebdruckmaschinen anbietet, bliebe nur noch die Einblendung klassischer Bannerwerbung. Da diese jedoch erst mit der Masse der Besucher lukrativ wird, ist sie in den meisten Fällen nicht für Nischenseiten geeignet, da diese sich durch eher wenige, dafür aber fachlich interessierte und kaufbereite Nutzer auszeichnet. Zu den beliebtesten Affiliate Programmen zählen derzeit die Programme von Amazon, Zanox und Finanzen.de. Generell bietet aber fast jeder größere Webshop ein Partnerprogramm an. Einfach mal im Footer der Webseite die Links nach “Partnerprogramm” oder “Affiliate” durchsuchen.
Die Produkte sollten teuer genug sein; Wenn alles bisher genannten Punkte auf die Nische zutreffen, stehen die Chancen nicht schlecht, dass man eine gute Nische gefunden hat. Ein weiterer Punkt der jedoch noch beachtet werden muss, ist die Preisspanne der Produkte die über die Nische beworben werden können. Sind die Produkte zu niedrig, kann dies auch problematisch sein. Hierzu folgendes Beispiel. Um 25€ zu verdienen, muss man entweder einen 500€ teuren Fernseher zu 5% Provision vermitteln oder 100 Akku á 5€. Um nun auf einen Betrag von 250€ zu kommen, müsste man 10 Kunden pro Monat finden, die einen Fernseher kaufen oder 1000 Kunden, die Akkus kaufen. Da Erfahrungsgemäß nur 5 bis maximal 10% der Seitenbesucher einen Kauf tätigen, hieße das, dass man bei der Fernseherseite 100-200 Besucher pro Monat bräuchte und bei der Akkuseite 10.000-20.000 Besucher. In anbetracht des Suchvolumens, welches vielleicht gar nicht so hoch ist, kann sich somit eine scheinbar gute Nische doch noch zum Flop wandeln.
Es muss möglich sein, Informationen zu dem Thema bereitzustellen; Kommen wir zum vorletzten Punkt bei der Nischenwahl. Alles Vorherige passt. Das Thema eurer Nische lautet “atomare Kernspaltung durch Mikrowellentechnik in Gartenhauslaboren” (keine Ahnung ob es das Thema gibt). Der Punkt ist, wenn man nicht gerade Raketenforscher ist, wird man ein ernsthaftes Problem haben, Informationen oder Texte zu dem Thema zusammenzustellen. Deshalb sollte bei der Nischenfindung ebenfalls darauf geachtet werden, dass man selbst in der Lage ist fachlich qualifizierte Texte in ausreichender Menge verfassen zu können. Alternativ kann man natürlich auch einen Experten mit der Erstellung der Texte beauftragen. Dies steigert jedoch die Ausgaben und verlegt den Break-Even-Point wieder ein Stückchen weiter in die Zukunft.
Es sollte eine passende Domain frei sein; Dieser Punkt ist kein “muss”, sollte aber dennoch bei der Nischenwahl beachtet werden. Steht das Thema fest, sollte man schauen, ob noch passende, gute Domains frei sind. Die Domain sollte in jedem Fall einen gewissen Grad an Professionalität ausstrahlen. Schließlich geht es darum, dass Kunden über unsere Seite zum Kauf animiert werden. Niemand kauft jedoch bei Webseiten, denen man nicht vertraut, weil die Domain definitiv unprofessionell aussieht. Als Beispiel seien folgende beiden Domains genannt: “kreditvergleich.de” und “billige-kredite-mit-wenig-zinsen.me”. Welcher der Domains würdest Du eher vertrauen?
Webseite erstellen
Ist die Nische gefunden, geht es an die Erstellung der Webseite. Sicherlich kann man einen der zigtausenden, kostenlosen Webseitenbaukästen nehmen. Vor allem, wenn noch keine Erfahrung im Erstellen von Webseiten besteht, mag dieser Schritt nahe liegen. Doch Stop – schauen wir noch einmal einen Absatz zurück. Bei Nischenseiten geht es um Vertrauen und professionelles Auftreten. Und entweder finanziert sich die kostenlose Webseite durch Werbeeinblendungen durch den Hoster oder das Design sieht einfach nicht professionell aus. Ganz zu schweigen von der fehlenden Domain. Wie man es dreht und wendet, mit einem kostenlosen Webbaukasten schmälert man seine Erfolgschancen definitiv.
Nachdem wir nun also geklärt haben, dass wir die Webseite selber bauen sollten, stellt sich die Frage nach dem Wie bzw. mit welchem System. Aus Gründen der Wartbarkeit und weil es eine wirklich gigantische Community gibt, empfehle ich die Nutzung des kostenlosen WordPress CMS. Wer das System bereits kennt, weiß wovon ich spreche. Allen anderen seien folgende Einführungsartikel empfohlen. Die Basics sind wirklich nicht schwer zu lernen. Wer sich tiefer in die Materie einarbeiten will, kann sich zum Beispiel durch folgendes Buch,einen Videokurs oder ein Video-Training arbeiten.
Sicherlich ist es auch möglich die eigene Nischenseite im Texteditor der Wahl mit der heißen Nadel zu stricken. Für Profis mag das eine Option sein und dennoch wird auch ein Profi wesentlich mehr Zeit brauchen, die Texte zu formatieren und einzupflegen als wenn er sich für ein CMS wie WordPress entschieden hätte.
Um eine Webseite mit WordPress aufzusetzen, benötigen wir einen Webspace und eine Domain. Ich selbst hoste alle meine Webseiten bei netcup.de. Meine Domains miete ich bei Namecheap. Beides ist jedoch historisch gewachsen und da ich bei Netcup einen Server besitze, lohnt es sich nicht noch einen weiteren Webspace anzuschaffen.
Gerade Einsteigern würde ich aber einen Hoster empfehlen, der ein Script-Installations-Tool mitbringt. Mit diesen Tools lassen sich CMS wie WordPress mit nur wenigen Klicks installieren, ohne dass man sich mit Themen wie FTP oder der Konfiguration von PHP-Scripten und Datenbanken beschäftigen muss. Geeignete Hoster mit Installationsscripten wären zum Beispiel HostEurope oder Siteground.
Sind Webspace und Domain gemietet und WordPress installiert, kann es mit der Konfiguration der Webseite losgehen. Die Basics könnt ihr hier nachlesen oder in dem bereits genannten Buch nachlesen.
Theme und Plugins
Eine der angenehmen Eigenschaften von WordPress ist es, dass sowohl das Design, in WordPress-Sprache Theme, als auch die Funktionalität durch Plugins, beliebig angepasst und erweitert werden kann. Die Auswahl an kostenlosen Themes und Plugins ist riesig, sodass sich eigentlich für jedes Thema und jeden Fall die richtige Lösung finden lässt.
Kostenlose Themes findet man zum einen im WordPress-Repository als auch auf Blogs und Webseiten, die kostenlose Themes auflisten und auffindbar machen. Beispiele hierfür wären die Listen-Posts von colorlib und wpmudev. Wer Wert auf ein individuelles Design liegt, kann natürlich auch hier Geld ausgeben. Eine gute Quelle für hochwertige und optisch anspruchsvolle WordPress-Themes ist zum Beispiel Themeforest.
Eine weitere Alternative wären spezielle Affiliate-Themes. Diese Themes sind speziell auf die Erstellung von Nischen-/Affiliate-/Verkaufsseiten ausgerichtet. Sie bringen viele Funktionen wie z.B. die automatische Einbindung von Produkten, Preisvergleiche, tagesaktuelle Preise und Affiliate-Links mit sich und erleichtern somit die Erstellung einer Nischenseite ungemein. Die derzeit populärsten WordPress-Affiliate-Themes sind jene von affiliatetheme.io und affiliseo.de.
Bei den Plugins hat man ebenfalls eine riesige Auswahl. Die passenden Plugins zu finden kann gar nicht so leicht sein. Denn längst nicht jedes Plugin bringt einen Mehrgewinn und ab einer bestimmten Anzahl können sich die Plugins auch als “Bremse” darstellen und die Ladezeit der Webseite negativ beeinflussen. Wer noch keine Erfahrung mit WordPress hat, kann sich zum Beispiel an meinem Artikel über die Basic-Plugins entlang hangeln.
Content produzieren
Wenn die Nische gefunden, Hosting und WordPress eingerichtet sind, geht es an die Erstellung der Inhalte, des sogenannten Contents. Ein Credo der SEO-Szene lautet “Content ist King” und soll besagen, dass das Wichtigste für eine erfolgreiche Platzierung in den Trefferlisten der Suchmaschinen gute Inhalte sind. Egal, ob man die These unterschreibt oder sie für zu hoch priorisiert hält – ohne Inhalte geht es nicht. Und dass diese eine gewisse Qualität aufweisen sollten, steht ebenfalls außer Frage.
Die Inhalte für Nischenseiten kann man grob in zwei Kategorien aufteilen. Informative Texte, die Hintergrund- und Fachwissen bieten und verkaufsgetriebene Texte. Nehmen wir die Nische “Drohnen mit Kamera”, könnte ein Hintergrundartikel das Thema “Welche Funktechnik bietet die größte Reichweite für Drohnen” haben. Ein verkaufsgetriebener Text könnte “Testbericht: Die neue Drohne XYZ im Praxistest” sein. Der Unterschied? Der Fachartikel lockt Besucher auf die Seite, die thematisch relevante Informationen suchen. Aus dem Fachartikel heraus kann man dann auf eine verkaufsgetriebene Seite verlinken. Die verkaufsgetriebene Seite zieht wiederum Besucher aus den Suchmaschinen an, die sich konkret für ein Produkt interessieren.
Bei der Erstellung des Contents sollte darauf geachtet werden, Texte aus beiden Kategorien zu erstellen. Ideen für Keywords kann man sich z.B. mit sogenannten W-Fragen-Tools wie jenem vom Search One oder der Online-Variante auf w-fragen-tool.com holen. In diese Tools gibt man einen Begriff wie z.B. “Drohne” ein, woraufhin das Tool bei den Suchmaschinen anfragt, welche häufig gesuchten Phrasen den Begriff enthalten. Die Phrasen könnten dann zum Beispiel “Drohne mit Kamera”, “Drohne Test”, etc. heißen. Da es sich hierbei um konkrete Suchanfragen, also Bedürfnisse unserer potenziellen Besucher handelt, sollte es das Ziel sein, diese Fragen innerhalb unserer Texte zu beantworten, um so zielgerichtete Besucher zu erhalten. Zusätzlich kann es Sinn machen, das Suchvolumen der einzelnen Phrasen zuvor mit dem Google Keyword Planer abzurufen. So kann man die Phrasen nach Relevanz sortieren und sich einen Redaktionsplan erstellen, der einem sagt, auf welche Themen man seinen Fokus legen sollte.
Eine weitere Möglichkeit bietet wieder der Google Keyword Planer. Dort gibt es eine Funktion namens “Mithilfe einer Wortgruppe, einer Website oder einer Kategorie nach neuen Keywords suchen“. Hinter diesem sperrigen Satz verbirgt sich die Möglichkeit, ein Keyword einzugeben und thematisch ähnliche Keywords aus dem Google-Fundus vorgeschlagen zu bekommen. Auch so ergeben sich Ideen für neue Artikel der Nischenseite.
Wem das ganze Thema der Texterstellung nicht liegt oder wer einfach nicht gerne schreibt, kann die Produktion der Texte auch auslagern. Neben freien Autoren, gibt es auch etablierte und zumeist günstigere Lösungen wie content.de. Dieses Portal greift auf einen Stamm an Autoren zurück, um Aufträge schnell und günstig zu erstellen. Nach der Eröffnung eines content.de-Accounts gibt man den Titel und eine kurze Beschreibung des Inhalts an, legt Sprache und Länge des Texts fest und wählt eine der vorhandenen Qualitätsstufen. Aus diesen Variablen errechnet content.de den Preis. Ist man mit dem Angebot einverstanden, wird das Gesuch dem Autorenpool zur Verfügung gestellt und normalweise findet sich innerhalb eines Tages ein Autor, der den Text verfasst.
Diese Methode hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Positiv ist die Zeitersparnis und die Möglichkeit, viele Texte in kurzer Zeit zu erstellen, da die Gesuche von mehreren Autoren gleichzeitig bearbeitet werden. Zu den Nachteilen zählt einmal der Kostenfaktor, der wegfällt, wenn man die Texte selbst erstellt und zum anderen die Tatsache, dass man keinen direkten Einfluss auf den Autor hat. Manchmal haben die Artikel nicht ganz die erhoffte Qualität. Dennoch ist content.de ein beliebtes Mittel in der Nischenseiten-Szene, um schnell an viel Content zu kommen.
SEO Basics
Ein großer Teil ist geschafft. Webseite ist eingerichtet und die Texte sind erstellt. Theoretisch sollte Google jetzt nach und nach die Webseite indexieren und die einzelnen Seiten in den Suchergebnissen auflisten. Achtung – hier ist Geduld angesagt. Sowas kann sich über Tage und Wochen hinziehen. Und selbst nach Monaten kann eine Webseite noch im Ranking aufsteigen. Also nicht gleich das Handtuch schmeißen, wenn es zwei Tage nach dem Start noch nicht läuft.
Der letzte Absatz begann mit “theoretisch”, denn in der Praxis kann man natürlich versuchen die Rankings einer Webseite positiv zu beeinflussen und den Prozess zu beschleunigen. Solche Maßnahmen fallen unter SEO (Search Engine Optimization, zu deutsch: Suchmaschinenoptimierung). Da das Thema SEO jedoch wirklich sehr ergiebig ist und den Artikel hier noch wesentlich verlängern würde, verweise ich an dieser Stelle auf folgende Artikel, Blogs und Bücher, die einen wirklich guten Einstieg bieten.
SEO-Artikel:
- Die 10 goldenen Regeln der SEO
- OnPage SEO Grundlagen
- Linkbuilding Guide
- Backlink-Aufbau Strategie
- 17 kreative Backlink Strategien
SEO-Literatur:
- Suchmaschinen-Optimierung: Das umfassende Handbuch
- Website Boosting 2.0: Suchmaschinen-Optimierung, Usability, Online-Marketing
- Technisches SEO
SEO-Tools:
Eigene Erfahrungen aus der Praxis
Ich selbst habe Anfang des Jahres angefangen, meine erste Nischenseite aufzubauen. Webseiten und Blogs aller Art betreibe ich schon seit knapp 10 Jahren. Eine Nischenseite war aber bisher noch nicht dabei. Auslöser war Peer von Selbstständig im Netz, der mit seinen transparenten Berichten über Nischenseiten Lust auf mehr gemacht hat.
Bevor es losging, habe ich mich mit meinem Umfeld über die Pläne ausgetauscht. Das Resultat davon? Ein Arbeitskollege startete ebenfalls zeitgleich mit seiner ersten Nischenseite. Der Unterschied? Er hatte in seinem Leben noch keine Webseite gebaut und (sinnvollerweise) eine andere Nische als ich gewählt. Dennoch war dies eine der besten Ideen, da wir uns nun schon über Monate hinweg gegenseitig austauschen und anspornen.
Solltet ihr nun neugierig sein, um welche Seiten es sich handelt, möchte ich dies nachfolgend auflösen. Ich habe mir als Nische externe Akkus / Powerbanks gesucht und bin mit der Seite smartphone-aufladen.de gestartet. Mein Kollege hat sich für das Thema Einkaufstrolleys entschieden, worüber er auf einkaufstrolley-vergleich.de schreibt.
Wie bei Erstlingswerken fast schon zu erwarten war, haben wir beide viel Lernen müssen und sind auch jetzt noch nicht am Ziel. Erste Einnahmen sind zwar vorhanden und dennoch haben wir beide schon unsere Schlüsse für die jeweils nächste Nischenseite gezogen. Ein paar unserer “Learnings” möchte ich euch mit an die Hand geben, damit ihr nicht dieselben Fehler macht.
Zu meiner Seite, lässt sich sagen, dass die Nischenwahl ungünstig war. Die Konkurrenz ist recht groß. So tummeln sich mehrere Nischenseiten zum Thema externe Akkus und Powerbanks in den Suchergebnissen, die mir das Leben schwer machen. Zudem habe ich meine Nische recht breit angelegt. Neben Powerbanks habe ich versucht auch thematisch ähnliche Produkte wie Solarladegeräte, Autoladegeräte, etc. zu verkaufen. Das macht es jedoch schwerer sich für Google als Experte zu positionieren. Hinzu kommt, dass Powerbanks nicht die hochpreisigsten Produkte sind und die Provision recht schmal ausfällt. Hätte ich zum Start also schon alle Punkte der oben genannten Regeln zur Nischenfindung gekannt und eingehalten, wäre es vermutlich eine andere Nische geworden.
Der Kollege ist auch (noch) nicht an seinem Ziel angelangt. Zwar ist die Konkurrenz für Einkaufstrolleys recht gering, jedoch lässt sich technisch relativ wenig über eben diese schreiben, sodass es schwer fällt guten Content zu bringen. Im Gegenteil zu z.B. Elektrogeräten tut sich recht wenig am Markt, sodass es eigentlich auch keine nennenswerten News zum Thema Einkaufstrolleys gibt, die man zu neuem Content verarbeiten könnte. Weiter hat er Probleme passende Seite zu finden, auf denen sich Backlinks für sein SEO-Profil platzieren lassen. Es gibt nun mal viel mehr Technik-, Sport- und Fashion-Webseiten als es jene über Einkaufstrolleys, Alter und Rente gibt. Auch diese Punkte wird mein Kollege bei der nächsten Nischenwahl mehr ins Auge fassen.
Solltet ihr noch mehr über die Seiten wissen wollen, freuen wir uns über einen Kommentar unter diesem Artikel. Erfahrungen mit euren eigenen Nischenseiten dürft ihr natürlich auch gerne posten.
Fazit
Kommen wir zum Abschluss des Artikels und somit zum Fazit. Der Artikel ist wesentlich länger geworden als geplant, was denke ich schon ganz gut zeigt, dass das Thema der Nischenseiten nicht ganz trivial ist. Das sich mit Nischenseiten dennoch gutes und vor allem seriöses Geld verdienen lässt, sollte nun auch klar sein. Das Ganze ist schließlich kein Hexenwerk – wie es von “unwissenden” manchmal betitelt wird.
Fasst man diese beiden Erkenntnisse – “Komplexität/Arbeit” und “Geld verdienen ist möglich” – zusammen, kommt man wieder zu dem Statement aus meinem Hauptartikel zum Thema Geld verdienen: “Ja, es ist möglich im Internet Geld zu verdienen. Aber nein, das Geld kommt nicht aus dem Nichts und auch nicht von heute auf morgen.” Auch im Internet ist Arbeit nötig, um sich ein Einkommen aufzubauen.
Tipps, Fragen, Anregungen und (konstruktive) Kritik finden wie immer Platz in den Kommentaren. Ich freue mich auf spannende Diskussion mit euch.
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