Knapp über eine Woche ist seit dem Jahreswechsel nun vergangen und wieder liegt ein neues Jahr vor uns. Bis zur nächsten “Jahresrückblicks-Epidemie” haben wir also wieder gut 10 Monate Ruhe.
Zeit also einmal einen Blick in die Zukunft zu werfen und zu schauen, was das Jahr 2015 aus SEO-Sicht mit sich bringt. Sicherlich handelt es sich nur um Prognosen, die per Definition nicht zu 100% eintreten müssen, jedoch haben sich ein paar relativ klare Trends für dieses Jahr abgezeichnet, auf die ich im Folgenden eingehen möchte.
Deshalb folgen nun die Top 9 Trends zum Thema Suchmaschinenoptimierung für 2015.
1# Mobile First & Mobile Usability
Die Revolution der mobilen Endgeräte wie Smartphones und Tablets ist nicht mehr aufzuhalten. Und auch wenn die Anzahl der Geräte nicht mehr so rasant steigt, so steigt dennoch der Anteil der Webseitenbesucher, die diese von unterwegs mittels eines mobilen Endgeräts aufrufen.
Immer mehr Traffic, günstigere Mobilfunkverträge und eine besser werdende Netzabdeckung begünstigen dieses Phänomen.
Je nach Studie, Webseite und Quelle der Datenerhebung wird so davon gesprochen, dass über 30% aller Sales in eines Online-Shops über mobile Endgeräte getätigt werden.
Die Optimierung des Nutzererlebnisses für mobile Endgeräte sollte deshalb eines der primären Ziele für die eigene SEO-Strategie sein.
2# Negative SEO
Früher reichte es ein paar Hundert spammige Blogs aufzusetzen, von dort aus auf die eigene Seite zu linken, um dann letztendlich seine Position in den Suchergebnissen stark anzuheben. Diese Strategie wird von Google jedoch längst enttarnt und mit Rankingeinbußen empfindlich abgestraft.
Leider finden solche Methoden immer noch Anwendung. Nun jedoch im umgekehrten Sinne. Gehandelt wird nach dem Motto: “Wenn ich meine Seite nicht auf die ersten Plätze bekomme, dann hole ich die ersten Plätze halt von Ihrem Thron.”
Hierbei setzen dubiose SEO z.B. spammige Links auf die Seiten der Konkurrenz, um zu erwirken, dass diese von Google abgestraft werden.
Die Betroffenen erleiden meist finanzielle Einbußen und auch die Erholung nach der Abstrafung und die Klärung des Vorfalls mit Google kostet nicht unerheblich Zeit und Nerven. Don’t do that!
3# Social Signs / Social Signals
Auch dieses Jahr legt Google weiterhin gesteigerten Wert auf Social Signs als Rankingfaktor. Was ich jemandem empfehle, das muss gut sein. Schließlich verbürge ich mich mit meinem Namen und meiner Online-Identität dafür.
Durch die immer detaillierter werdenden Online-Profile der User entspringt eine immer weiter wachsende Reputation, die einem Like/+1/Tweet Glaubwürdigkeit verleiht.
4# Linkprofil und Werbekennzeichnung
Wer mit Werbung auf seiner Webseite arbeitet oder gegen Bezahlung Werbung schaltet, sollte auf die entsprechende Kennzeichnung achten.
Zwar ist die Werbung immer noch Googles stärkstes Zugpferd, gesehen wird Sie von Google aber am liebsten nur auf den eigenen Webangeboten.
Mutet man seinen Besuchern zu viel Werbung zu oder verkauft Links, so können Abstrafungen durch Google erfolgen. Selbst bei Verwendung von geschützen Handelsplattformen zum Linktausch kommt Google dem Linkkauf mittlerweile auf die Schliche. So erfolgten zum Ende des letzten Jahres noch einige eklatante Abstrafungen betroffener Webmaster.
5# Local Search
Local Search und Local SEO werden ebenfalls ein Thema in 2015 werden. Kurz und knapp geht es um geo-basierte Suchergebnisse. Dies trifft zum einen auf teilkonkrete Suchanfragen wie “Gib mir den Bäcker in Düsseldorf” als auch auf ortsbasierte Anfragen wie “Zeig mir den nächsten Bäcker in meiner Nähe” zu.
Durch die steigende Nutzung von mobilen Endgeräten und mobiler Suche, wird der Standort eines Nutzers immer relevanter. Durch die Verwendung von Smartphones lässt sich dieser ermitteln und in die Suchanfrage mit einbringen.
Nun ist es an den SEOs die Webseiten auf diese Art von Suchanfragen hin zu optimieren. Gezielte Landingpages für einzelne Orte, Eintragungen in Google+/Maps aber auch zielgerichtete Longtail-Keywords sind nur einige der möglichen Maßnahmen.
6# Voice Search & Longtail
Voice Search ließe sich fast mit Punkt 5 in unserer Liste kombinieren. Ebenfalls getrieben durch die stärkere Nutzung von Smart Devices steigt auch die Anzahl der Suchanfragen per Spracheingabe.
Hierbei formuliert der Nutzer seine Anfragen jedoch üblicherweise anders, als wenn er diese tippen würde. (Der Umfang der Suchanfrage nimmt zu. Fragen werden nicht mehr so knapp formuliert.) Durch diese geänderten Umstände lässt sich aller Voraussicht nach über Longtails neuer Traffic erobern.
7# Structured Data
Google wird immer direkter. Egal, ob man nach Geburtstagen von Persönlichkeiten, den Fußballergebnissen oder Öffnungszeiten fragt. Google antwortet direkt. Das heißt konkret, noch vor dem ersten organischen Suchergebnis blendet Google komprimiert die gewünschten Informationen ein. Der Suchende findet seine Informationen also direkt bei Google und wechselt im schlechtesten Fall nicht einmal auf die eigene Webseite.
In vielen Fällen klickt der Nutzer jedoch auch auf die Infobox und gelangt darüber auf die Seite, auf der Google die Informationen gefunden hat.
Durch die Verwendung von Structured Data erleichtert man Google das parsen von relevanten Informationen und erhöht somit die Chance in den Infoboxen aufzutauchen, was wiederum einen erhöhten Trafficfluss verspricht.
8# App-SEO / ASO
App-SEO oder auch App Store Optimization (kurz: ASO) wird ein immer wichtigeres Thema, was in den letzten Jahren viel zu wenig Beachtung fand.
Bei ASO geht es darum zu analysieren, warum die eigene App in den App Stores nicht (oder nicht gut genug) gefunden und gelistet wird. Hierbei wird die Konkurrenz identifiziert, analysiert und darauf hin die Präsentation der eigenen App im Store optimiert.
9# Content
Die meisten werden es nicht mehr hören können, aber guter Content ist und bleibt King. Lediglich über das “gut” vor Content sollte man für 2015 noch einmal nachdenken.
Denn ein 100% WDF*IDF optimierter Text muss nicht das Optimum sein. Guter Content ist Content, der dem Suchenden das bietet, was er will.
Ein Beispiel dazu: Text A ist zu 100% nach allen Regeln der SEO-Kunst optimiert. Der Suchende kommt, stellt aber fest, dass der Artikel seine Fragen nur zu 70% beantwortet. Nach 20 Sekunden verlässt er die Seite und klickt das zweite Ergebnis an. Hier findet er einen Text der zwar aus technischer Sicht nicht hundertprozentig SEO-optimiert ist, jedoch alle seine Fragen beantwortet. Er bleibt über 5 Minuten auf der Seite und bringt am Ende sogar noch einen Sale. Welcher Text ist wertvoller?
Das Artikelbild stammt von Sean McGrath und steht unter der CC-Lizenz.
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Hallo zusammen,
ich kann mich der Meinung von Venio eigentlich nur anschließen. Negative SEO stellt wirklich ein ernstes Problem dar.
Beste Grüße
Das mit dem Mobile Webdesign ist wohl eine große Sache. Ab dem 21. April wird es noch wertvoller für SEO sein, also muss man sich gut darauf vorbereiten. Content würde ich auf dem ersten Platz dieser Liste platzieren Viele Agenturen unterschätzen die Bedeutung von guten Content, deshalb findet man ja auch so viele Beiträge im Netz die kein Mensch lesen kann, weil diese ja nur für SEO optimiert sind.
Das mit der Verwendung von STructured Data kann man so und so sehen. Indem man das extensiv verwendet, macht man es Google auch leichter, die Informationen automatisiert auszulesen und selbst zu verwenden. Das ist sowieso schon dreist genug, dass die die Informationen, die sie auf anderen Seiten finden, selbst zur Beantwortung der Fragen verwenden, das sollte man nicht noch mehr unterstützen.
Hallo Raffi,
danke für den Überblick. Wir haben ebenfalls den Blick in die Glaskugel gewagt und Haben noch die Punkte Design, Googles Voice Search und Website Performance seperat eingegangen:
http://www.webneo.de/blog/die-seo-trends-2015/#more-4506
Sehr informative und gut differenzierte Zusammenfassung. Meiner Meinung liegen 2015 größtenteils negative SEO und Mobile Usability im Fokus. Gerade negativ SEO ist ein sehr heikles und gefährliches Thema, da es immense Folgen für die Webseitenbetreiber haben kann. Hoffentlich artet Googles Ambition dort nicht zu sehr aus bzw. zu unwissend.
Hallo Raffi,
Als Mitarbeiter einer SEO Agentur kann ich sagen, das meiner Meinung nach Negative SEO das grösste Problem für SEOs im Jahr 2015 werden wird. In den letzten Monaten hatten wir Negative SEO Attacken auf zwei unserer Kunden. Das Google Disavow Tool bringt nicht wirklich etwas. Beide Kunden hatten massive Traffic Einbussen und hohe Kosten für die Entfernung der Links sind auch angefallen. Das Problem ist, dass es keine Abwehrmassnahmen für Negative SEO gibt. eine gut ausgeführte Attacke befördert eine Webseite ins Nirvana und verursacht immense Kosten. Der Horror für jede SEO Agentur.
Liebe Grüsse,
Christoph von Venio
Hallo Raffi,
danke für den Blick in die Glaskugel. Insbes. den Trend “Negative SEO” hatte ich schon 2014 beobachtet. Hierzu gibt es jedoch schon gute Gegenmaßnahmen (bspw. http://philiseo.de/semalt-crawler-blockieren/). Der Punkt “9# Content” ist wie du sagst schon ein alter Hut, jedoch stimme ich dir zu, dass gerade bei eine funktionierende/anschaulich erklärte (Bilder) Anleitung dem Nutzer mehr hilft, als ein vor Keywords strotzender Artikel, daher ist für mich auch auf meinem Blog das ersterangige Ziel eine gute Recherche mit wertvollen Infos. Bei den Metainformationen inkl. Keywords kann man sich im zweiten Schritt Gedanken machen.
Viele Grüße,
Stefan