Vor Kurzem las ich in einer der Facebookgruppen, in denen ich regelmäßig vorbeischaue, folgende Frage: “Welches SEO-Tool passt denn zu einem kleinen Unternehmen? […]”
Wie in nebenstehendem Foto zu sehen ist, wollte der Fragesteller nur ungern mehr als 50€ pro Monat ausgeben, womit viele der etablierten Tools wie Sistrix, OnPage.org oder XOVI wegfallen.
In den Antworten auf die Frage wurde jedoch mehrmals der Service von OnpageDoc genannt, der in der Einsteigervariante mit gut 29,99€ zu Buche schlägt und damit um einiges günstiger als die Konkurrenz ist.
Da ich den Service bisher nicht kannte, der Website jedoch entnehmen konnte, dass die Möglichkeit besteht, einen kostenlosen Testaccount zu erstellen, habe ich dies zum Anlass für diesen Artikel hier genommen, um das Angebot von OnpageDoc für euch einmal unter die Lupe zu nehmen.
Wer ist der OnpageDoc und welche Krankheiten heilt er?
OnpageDoc.com ist noch ein relativ junges Produkt der Kölner SAC Solutions GmbH. Der Webseite zu folge befindet sich der Service derzeit noch in der Betaphase, was jedoch nicht heißt, dass das Produkt noch nicht verkauft und vermarktet wird.
Mittels des OnpageDoc (Doc im Sinne von Doktor), soll man seine eigenen Webseiten nach allen Regeln der SEO-Kunst überprüfen und analysieren lassen können. Aus den Analyseergebnissen wiederum leitet OnpageDoc dann konkrete Handlungsanweisungen ab, mittels derer man die Performance seines Webprojekts dann verbessern können soll.
Selbst sieht sich der OnpageDoc wohl als Konkurrent des etablierten Service OnPage.org, dessen Produkte bei 99,90€ liegen und somit rund 70€ weiter oben an der preislichen Fahnenstange platziert sind. Zumindest interpretiere ich das aus dem Werbeclip von OnpageDoc, in dem zum Ende hin ein “Superheld” vom Krankenwagen des OnpageDocs gerammt wird. Denn zufälligerweise hat OnPage.org auch einen Superhelden als Logo.
Willkommen in der Praxis OnpageDoc
Nachdem Anlegen des Testaccounts (oder der regulären Anmeldung) muss man als erstes eine Webseite anlegen, die man mit dem OnpageDoc bearbeiten will. (Später lassen sich, je nach Mitgliedschaft, weitere Seiten hinzufügen.) Das Anlegen der Webseite geschieht in vier einfachen Schritten.
Im ersten Schritt müssen der Projektname, der beliebig gewählt werden kann, und die Domain des Webprojekts angegeben werden. Zusätzlich, aber nicht verpflichtend, können die Start-URL, sprich die Seite, von wo aus der OnpageDoc seine Analyse starten soll, eine Sitemap sowie Benutzername und Passwort, falls die Seite durch .htaccess geschützt ist, angegeben werden. Das macht Sinn, falls man die Seite noch nicht Live geschaltet hat, aber schon einmal analysieren will, um später bestmöglich positioniert an den Start zu gehen.
Im zweiten Schritt müssen der Crawlumfang und die Robot-Einstellungen angegeben werden. Klingt erstmal kompliziert, ist aber eigentlich auch ganz einfach. Der Crawlumfang gibt an, wie und welche Seiten einer Domain analysiert werden sollen. Also z.B. nur die Hauptdomain (code-bude.net) oder nur ein Verzeichnis (code-bude.net/mein-unterprojekt) oder auch alle Subdomains (code-bude.net, xiverse.code-bude.net, en.code-bude.net, etc.).
Die Roboteinstellungen geben an, ob der OnpageDoc sich bei der Analyse an die Regeln und Einschränkungen der robots.txt halten soll. Diese regelt im Normalfall wie Crawler/Suchmaschinen die Seite indexieren darf. Für einen vollständigen Scan empfiehlt es sich jedoch die Einstellungen auf Standard zu lassen, wobei alle Seiten analysiert werden.
Im dritten Schritt können noch zusätzliche Robot-Regeln erfasst werden, die in der robots.txt nicht geführt sind. Weiter können bestimmte, einzelne Urls manuell ausgeschlossen werden.
Auch lässt sich einstellen, ob der OnpageDoc-Crawler Cookies akzeptieren oder ablehnen soll. So ließe sich analysieren, wie gut die Seite für Nutzer mit und Nutzer ohne Cookie Akzeptanz performt.
Im vierten und letzten Schritt erhält man eine Übersicht der in den vorherigen drei Schritten angelegten Informationen. Mittels eines Klicks auf den “Projekt anlegen”-Button wird das Projekt endgültig angelegt und der Crawler beginnt seine Arbeit. Dies kann je nach Auslastung und Uhrzeit wenige Stunden bis zu einem Tag dauern. Bei meinem Test dauerte der Initial-Scan rund 10 Stunden.
Was wird ausgewertet?
Ist der Scan abgeschlossen, findet man im Dashboard eine Übersicht aller Informationen, die der OnpageDoc gesammelt hat.
Das Dashboard zeigt für jede Analysekategorie den aktuellen Status an. Die Visualisierungen sind nett anzusehen und geben einen klaren und verständlichen Überblick über die aktuelle Lage der Webseite.
Über die Menüleiste am oberen Seitenrand lassen sich alle Analyse-Punkte einzeln ansteuern und weiter auswerten. Zu den analysierten Punkten zählen:
- Keyword-Analyse
- Serverdaten
- Meta-Analyse
- Inhaltsanalyse
- Backlinks
- Interne Links
- Bilder
- Places
- Struktur
- Performance
Jeder dieser Punkte wartet wiederum mit einem weiteren Dashboard auf, über das dann die endgültigen Analyseergebnisse erreicht werden können. Klingt wieder kompliziert, ist aber in der Praxis eine wunderbare Möglichkeit von einem schnellen Überblick immer mehr und mehr ins Detail zu gehen.
Ebene 1 -> Haupt-Dashboard (Dashboard der Dashboards)
Ebene 2 -> Themen-Dashboard (z.B. Performance-Dashboard
Ebene 3 -> Einzelne Analysebereiche (Unterbereich/-Analysen zum Thema Performance.)
Ich werde in diesem Artikel nur vereinzelt auf die ganzen Unterkategorien eingehen, da dies sonst den Rahmen dieses Artikels hier sprengen würde. Exemplarisch möchte ich einmal den Punkt “Meta” eingehen.
Ein Blick ins Detail
Im Meta-Dashboard bekommt man einen Überblick über alle Unterpunkte der Metaanalyse. Wie man nebenstehendem Screenshot entnehmen kann, kam der OnpageDoc auf einen Status von 86% für die Titel, 74% für Beschreibung, 100% für Robots Tag und 7% für Canonical, wobei 100% dem Idealzustand entspricht.
Unter dem Überblick bietet das Dashboard noch einen Graphen, der den Verlauf der eben genannten Punkte darstellt. Da einmal täglich gecrawlt wird, kann man hier ab dem zweiten Tag dann den Fortschritt und ggf. Verbesserungen feststellen.
Durch das Anklicken der einzelnen Elemente im Dashboard kommt man zu den Detailanalysen. Diese können auf Wunsch aber auch direkt über die Menüleiste angesteuert werden.
Da der OnpageDoc nur 86% im Unterpunkt “Titel” anzeigt, wollen wir uns doch einfach mal diese Unteranalyse anschauen.
Im Titel-Dashboard selber finden wir zwei Diagramme, die uns anzeigen, wie viele Seiten gecrawlt wurden und wie viele davon keinen (=nicht gesetzt), einen zu kurzen oder einen zu langen Titel haben. Im zweiten Diagramm werden alle Seiten gelistet, die einen identischen Titel mit einer anderen Seite des Projekts haben.
Unter und über den Diagrammen befindet sich jeweils eine blaue Infobox, in der einem der OnpageDoc mit Ratschlägen zur Seite steht. Detaillierte Infos finden sich eigentlich bei jedem Analysepunkt ganz unten am Ende der Seite. Dort ist immer eine Box mit Links zu fundierten Fachartikeln, die beschreiben, wie man das jeweilige Thema am besten angeht.
Klickt man in den Diagrammen auf einen der Datenbalken, so kommt man zu einer Liste der Urls mit der entsprechenden Eigenschaft. Ein Klick auf den “zu kurz”-Balken bringt uns zum Beispiel zu folgender Tabelle. (Siehe nebenstehenden Screenshot.) Diese Tabelle kann man nun Seite für Seite abarbeiten und jeweils längere bzw. bessere Titel vergeben.
Fazit
Der OnpageDoc erweist sich als sehr umfangreiches Tool. Entgegen meiner Erwartung leidet die Übersichtlichkeit dabei jedoch kein Stück. Das Backend ist logisch aufgebaut und die einzelnen Analysen sind gut dokumentiert und erklärt.
Ich denke, dass auch SEO Einsteiger damit klarkommen dürften. Der Preis ist im Vergleich zu den Konkurrenz-Produkten wirklich günstig und meiner Meinung nach auch angemessen.
Das Einzige, was ich noch als etwas störend empfand, war die Tatsache, dass die Seite leider ab und zu sehr lange Ladezeiten hatte bzw. sich ab und zu verschluckt hat. Aber deshalb steht wohl auch das “Beta” noch dick und fett im Header.
Was sagt ihr zum OnpageDoc? Nutzt ihr selbst den Service, kanntet ihr ihn schon? Oder verwendet ihr ein ganz anderes Tool? Und wenn ja, warum?
Also ich finde es SEHR bedenklich OnPageDoc zu empfehlen.
Der Dienst ist sehr unausgereift und voller Fehler. Der Support ist mies und die Oberfläche erst in den Anfängen. So ist es z.B. nicht möglich online zu kündigen.
Ich habe dem Support eine Mail geschieben, keine Antwort.
Ich habe den Support angerufen, aber man konnte mir nicht sagen wie ich kündigen kann. Das muss man sich mal vorstellen, der am Telefon meinte er weiß das nicht und man wird mich zurückrufen.
Ist aber leider nicht passiert.
Da der Laden keine Faxnummer hat, werde ich jetzt zur Post laufen und den Mist per Einschreiben kündigen. So einen Umstand hatte ich schon seeehr lange nicht mehr.
Sorry, aber das muss ich mal loswerden,
dieser Anbieter ist verglichen mit anderen Abietern in diesem Segment einfach nur billig – und genau das bekommst Du auch. Viele Dinge funktionieren einfach nicht. Die Auswertungen sind Schrott. Die Rankings (und dafür mache ich SEO) sind wie aus einem Zufallsgenerator.
Dann bezahle ich lieber das doppelte – habe 10 mal weniger Ärger und werde nicht kontinuierlich angelogen.
Dem Laden gönne ich noch nicht mal einen Backlink !
Was nützt der Preis wenn der Anbieter nicht schafft die Seite zu crawlen. Nach 3 Tage Crawling-Zeit haben wir unser Business-Pakett fristlos gekündigt. Hier muss ich dazu sagen, dass die OnpageDoc Mitarbeiter auf die Kündigng mit viel Verständnis reagiert haben.
Danke für den Tipp. Das Crawling funkioniert tatsächlich nicht richtig. Der erse Crawl ging fast eine Woche
Ist OnepageDoc eigentlich auch für den Einsatz in der Schweiz geeignet?
Mittlerweile gibt es ja eine Vielzahl von Analyse Tools für die eigene Webseite im Internet zu kaufen. Ich würde nicht bestreiten dass die Tools sehr hilfreich für die Optimierung der eigenen Webseite sind, aber man muss die Analyse auch verstehen können, sonst droht man auch mit Tool zu scheitern…
Super informativ. Ich werde das Tool mal ausprobieren.
OnpageDoc ist definitiv ein interessantes (auch preisgünstiges) Onpage-Tool. Der kostenlose Demozugang erlaubt das Testen auf Herz und Nieren. Einfach mal ausprobieren. Mehr zum Nachlesen auf: http://www.was-ist-seo.biz/tools/onpagedoc-onpage-optimierungs-und-analyse-seo-tool-suite/.
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung des Docs. Scheint eine gute und günstige Alternative zu sein.
Lg Lea
Ich habe, nach sehr langer Wartezeit und auch erst nach Anschreiben, meinen Testaccount bekommen. Aktuell ist er beim First-Crawl und ich wunderte mich über die Dauer – darüber habe ich diesen Artikel gefunden.
Ich setze WISE seit längerem ein und die haben mittlerweile auch ein WDF*IDF-Tool, bei dem man allerdings jede Seite einzeln eingeben muss. OnPage und Seitwert haben mit interessiert, mit ihrer Preispolitik aber genauso abgeschreckt wie z.B. ein Herr Cemper. Ein Tool darf in meinen Augen nicht teurer sein wie die Seite erwirtschaftet und gerade kleinere Shops habens da dann ziemlich schnell ziemlich schwer.
Der “Doc” macht bei mir auf dem ersten Blick einen guten Eindruck, ich werde mich hier nochmal melden, wenn ich ein bisschen das Programm testen konnte. Achja, ich verwende einen epages-Shop von Strato, der ja schon von Haus aus eine gewisse SEO-Prüfung bietet – mal schauen welchen Mehrwert onpagedoc da bieten kann.
Danke für diesen super Artikel. Ich werde mich auch bei OnpageDoc anmelden und ihn mal ein Monat austestet. Danke für den Tipp.
Gruß Stephan
Das mit dem kostenlosen Test-Account ist nun aber schon ein bisschen ärgerlich. Warte jetzt seit 1. April darauf dort freigeschaltet zu werden.
Hallo Daniel,
sende uns doch mal eine E-Mail an den Support, am Besten über das Ticket Formular unter. http://www.onpagedoc.com/support dann schauen wir mal nach.
Da Du hier Deinen Nachnamen nicht angegeben hast, können wir leider so direkt nicht nachschauen, wir haben über 10 Daniel aktuell :)
Viele Grüße aus Köln
Alex
Auch das hat nix gebracht, außer eine Bestätigungsmail für den Eingang meiner Anfrage ist nix passiert.
Ein sehr toller Beitrag! Informativ und sehr ausführlich. Da hat man sich aber sehr viel Mühe mit gemacht. Toll das es solche Blogs wie diesen hier gibt. Habe wieder was dazugelernt ;-)
Danke für den ausführlichen Artikel! Ich teste OnpageDoc aktuell auch mit einem Test-Account und teile deine Meinung zu dem Tool. Das Tool ist sehr umfangreich, hat nette Features und ein angemessenes P-/L-verhältnis. Das Einzige, was mich aktuell noch ein wenig stört, sind die teilweise langen Ladezeiten und das der erste Crawl relativ lange dauert. Aber ich denke, dass diese Probleme durch größere Server bald gelöst sind. :-)
Hallo Carl-Frederic,
es freut mich das Dir unser Tool gefällt. Bzgl. der Ladezeiten und der Crawlingdauer schaffen wir aktuell weitere Abhilfe indem wir, wie Du auch schon erwähnt hast, noch mehr Server aufschalten. Ich denke wir bekommen das in Kürze in den Griff :)
Viele Grüße aus Köln
Alex
Besten Dank für den Tipp und ausführlichen Artikel.
Als Blogger waren mir die bisherigen Tools um die 100 Euro aufwärts im Monat doch zu teuer, auch wenn diese es womöglich Wert sind.
Aber hier gibt es keine Ausreden mehr; Anmeldung ist erledigt. :-D
Vorerst für einen Monat und wenn es mir bei OnpageDoc gefällt, wird verlängert.