Über (Code-)Editoren und IDEs (integrierte Entwicklungsumgebungen) habe ich hier im Blog schon des Öfteren berichtet. Da wären Notepad++, SublimeText, Visual Studio und Eclipse, um nur einige zu nennen, die hier schon ihren Platz im Blog gefunden haben. Heute möchte ich nun eine weitere IDE vorstellen.
Der Editor, um den es heute gehen soll, nennt sich CodeLobster (zu Deutsch als “Code-Hummer”). Ich gebe zu, ich bin auch erst vor kurzem darüber gestolpert, obwohl CodeLobster bereits seit 2005 am Markt ist. (Dem Copyright nach. Die erste offizielle Version wurde 2007 veröffentlicht.) Grund genug also, mal einen genaueren Blick darauf zu werfen.
Übersicht – Fähigkeiten und Versionen
CodeLobster beschreibt sich selbst als PHP-IDE, bedient dabei zeitgleich aber auch HTML, CSS und JavaScript.
CodeLobster ist in einer kostenlosen, einer Liste und einer Professional Version erhältlich, wobei sich die drei Versionen in Umfang und Anzahl der implementierten Fähigkeiten sowie der mitgelieferten Plugins unterscheiden.
Preislich bewegt sich CodeLobster, meiner Meinung nach, für eine IDE noch im günstigen Bereich. Die Life-Variante schlägt mit 39,95$ zu Buche. Die Professional-Variante kostet 119,95$. Beide Bezahlvarianten beeinhalten Lifetime-Updates. Aufschläge für spätere Updates kommen also nicht in Frage.
Die kostenlose Version “CodeLobster PHP Edition” (in Version 5.2.2) lässt sich direkt auf der Hersteller-Webseite downloaden.
Details und Features
Neben den Standards wie Syntaxhighlighting und Projektstrukturen bringt die IDE (auch schon in der kostenlosen Variante) Features wie Code Completion, Code Collapsing und PHP-Debugging mit.
Code-Completion erinnert an das Intellisense-System des Visualstudios. CodeLobster schlägt schon während des Tippens alle passenden Schlüsselwörter vor. Die beschleunigt und erleichtert im Normalfall das Programmieren. In einzelnen Fällen wird jedoch auch eine Schwäche sichtbar. Da die IDE sowohl PHP, HTML als auch JavaScript unterstützt und alle drei Sprachen in einem Dokument vorkommen können, weiß CodeLobster nicht immer, welches Schlüsselwort gerade benötigt wird. Schreibt man zum Beispiel SELECT, ist unklar, in welchem sprachlichen Kontext sich das SELECT einordnet.
Gerade Dinge wie der PHP-Debugger sind es jedoch, die CodeLobster von einem einfachen Editor mit Syntaxhighlighting unterscheiden.
Weiter bietet CodeLobster die Möglichkeit direkt Remote zu Arbeiten. Dies geht zum Beispiel per FTP, aber auch Repository-Systeme wie SVN oder GIT werden unterstützt.
Wer noch mehr will, muss jedoch in die Tasche greifen und sich einer der Bezahlvarianten anschauen. In diesen gibt es dann weitere Features wie einen SQL-Manager, SASS- und LESS-Unterstützung sowie Plugins für diverse CMS-Systeme wie zum Beispiel WordPress oder Drupal.
Mithilfe der Plugins lassen sich Testumgebungen für die jeweiligen CMS direkt auf CodeLobster aufsetzen und konfigurieren.
Fazit
CodeLobster bietet einen Spagat aus schlankem Editor und vollwertiger IDE. Die Arbeit geht schnell von der Hand und auch bei großen Projekten mit langen Dateien, kommt der Editor nicht aus der Ruhe. (Brackets fängt hier zum Beispiel des Öfteren zu ruckeln an, wie ich die Woche noch am eigenen Leibe spüren durfte.)
Die kostenlose Variante bietet, trotz des etwas antiquierten Äußeren, mit dem PHP-Debugger und dem Syntaxhighlighting alles was man von einer schlanken PHP-IDE erwartet, sodass ich euch einen Versuch mit CodeLobster ans Herz legen kann.