Die populärsten Programmiersprachen in 2015

Nachdem ich Ende 2014 aufgrund einer Diskussion, ob Java oder C# weiter verbreitet sind, einen Artikel über die populärsten Programmiersprachen 2014 verfasst habe, wird es nun Zeit für eine Neuauflage.

Das Jahr 2015 ist gerade zu Ende gegangen, sodass nun ein guter Zeitpunkt ist, rückblickend die Popularität verschiedener Programmiersprachen im letzten Jahr zu betrachten. Zudem werde ich natürlich darauf eingehen, ob und inwiefern sich das Ranking zum vorherigen Betrachtungszeitraum (2014) geändert hat.

Als Quelle dient, wie beim letzten mal auch schon, eine Statistik des IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers). Wem das jetzt nichts sagt, der möge einmal an LAN, WLAN oder WPAN denken. Alle diese Dinge entstammen der Familie der IEEE 802 Standards. Die besagten Quellen zum selber Nachlesen findet ihr übrigens hier und hier.

Die Top 20 Programmiersprachen 2015

Die folgende Grafik zeigt die 20 populärsten Programmiersprachen basierend auf den Ergebnissen der oben verlinkten IEEE-Umfrage. Das Ranking ist sortiert nach den Kriterien des IEEE Spectrums. (Ein Ranking nach offenen Jobangeboten ist auf oben genannter Quelle auch möglich.)

Die Spalten von links nach rechts sind “Name der Programmiersprache”, “Typ” und “Ranking”. Die Icons in der Typ-Spalte stehen dabei für die Plattformen, auf denen die Sprache verfügbar ist.  (Ebenfalls von links nach rechts: Web, Mobile, Desktop und Embedded.)

 

Die Top 20 Programmiersprachen 2015

Nachfolgend habe ich noch einmal die diesjährige Statistik in einer Grafik neben die 2014er Statistik gestellt und Aufsteiger, Absteiger sowie Neueinsteiger markiert.

Hier ist schön zu sehen, dass es doch einiges an Bewegung innerhalb des Rankings gab. (Zum Vergrößern der Grafik, bitte einmal anklicken.)

Die Top 20 Programmiersprachen 2015 vs 2014

Auf den ersten fünf Plätzen hat sich nichts getan. Die “Big Five” dominieren weiterhin den Markt, wobei Python auch dieses Jahr die einzige Skriptsprache in den Top 5 bleibt. Die Reihenfolge der Top 5 Programmiersprachen spiegelt sich z.B. auch bei der Suche auf deutschen Freelancing-Plattformen wie Twago wieder.

Am interessantesten sind jedoch die Aufsteiger sowie der Neueinstieg und der dadurch verdrängte Platz.

Weiter nach oben hat sich R gekämpft. Die freie Programmiersprache für statistisches Rechnen sowie die Erstellung von statistischen Grafiken wird de facto auch immer mehr und mehr zum Standard für die Lösung von statistischen Problemen und BigData. PHP, JavaScript und Ruby sind dementsprechend einen Platz abgerutscht. (Jedoch wohl eher durch den Bedeutungsanstieg von R, als durch einen Abtieg ihrer eigenen Bedeutsamkeit.)

Weitere Aufsteiger, zudem mit den größten Sprüngen, sind Shell und Go. Auch wenn es im ersten Moment komisch andeuten mag, dass ein recht altes Konstrukt wie Shell-Scripting auf einmal an Bedeutung gewinnt, so lässt sich dies recht leicht interpretieren. Schließlich zielt Shell indirekt in die gleiche Ecke wie Go.

So wird Go vor allem in den Bereichen Clustering und Cloud-Computing forciert, also im Serverbereich. Dies ist ebenfalls das Metier von Shell. Bedingt durch den Paradigmenwechsel von Desktop- hin zu Web-Applikationen und somit dem erhöhten Bedarf an Servern und Cloud-Instanzen ist dieser Anstieg also zu erklären.

Weiter an Bedeutung verloren hat hingegen Perl, welches in vielen Bereichen mittlerweile durch Python ersetzt wird.

Der einzige Neueinsteiger ist Swift, die von Apple kreierte Programmiersprache für OSX, iOS und Linux. Dies erklärt dann auch das Abrutschen von Objective-C, welches primär für die Entwicklung von iOS-Apps genutzt wird. Hier substituiert Swift also gewissermaßen Objective-C.

Der einzige Aussteiger in der Liste ist HTML, was einfach nur konsequent war. Denn HTML ist, wie der Name bereits sagt, keine Programmier-, sondern eine Auszeichnungssprache und hatte somit auch in 2014 schon nichts im Ranking verloren.

Wie wurden die Daten erhoben?

Abschließend noch ein paar Worte zur Datenerhebung und den Quellen des IEEE-Konsortiums. Denn eine Statistik ist immer nur so gut, wie dessen Datenlage und Quellen.

Als Ausgangslage wurden 275 verschiedene Programmiersprachen auf GitHub ermittelt. Für jede dieser Sprachen wurde dann eine Suchabfrage bei Google ausgeführt. Die Anzahl der Suchergebnisse ergab dann ein vorläufiges Ranking. Die 48 populärsten Programmiersprachen wurden danach in folgenden 10 Quellen nach gewissen Metriken erneut untersucht und neu sortiert.

Google Suche: Die Anzahl der gefundenen Treffer bei der Suche nach “{Programmiersprache } programming”.

Google Trends: Der jeweilige Index für den Suchbegriff “{Programmiersprache } programming”.

Twitter: Die Anzahl der sozialen Interaktionen für den Suchbegriff “{Programmiersprache } programming”, abgerufen über die Topsy API.

GitHub: Hier wurden zwei Metriken entnommen. Zum einen die Anzahl der aktiven Repositorys und zum anderen die Anzahl der neu angelegten Repositorys zu einer Programmiersprache.

Stack Overflow: Hier wurden ebenfalls zwei Metriken entnommen. Zum einen die Anzahl der gestellten Fragen, die mit einer Programmiersprache getaggt wurden und zum anderen der Aktivitätsgrad, den die jeweilige Frage erreicht hat.

Reddit: Hier wurde die Anzahl der Posts gemessen, die die Phrase “{Programmiersprache } programming” enthalten.

Hacker News: Hier wurde ebenfalls die Anzahl der Posts gemessen, die die Phrase “{Programmiersprache } programming” enthalten.

CareerBuilder: Hier wurde die Anzahl der offenen Stellenangebote der letzten 30 Tage (vom Zeitpunkt der Datenerhebung an) für die jeweilige Programmiersprache gemessen.

Dice: Hier wurde analog zu CareerBuilder vorgegangen.

IEEE Xplore Digital Library: Hier wurde die Anzahl der im Messungszeitraum eingereichten Veröffentlichungen gezählt.

Insgesamt ergibt sich somit ein recht bunter Mix aus verschiedenen Quellen, welchen alle eine gewisse Relevanz im Themenkomplex “Programmiersprachen” zugesprochen werden kann.

2 Kommentare

  1. This is getting a bit more subjective, but I much prefer the Zune Marketplace. The interface is colorful, has more flair, and some cool features like ‘Mixview’ that let you quickly see related albums, songs, or other users related to what you’re listening to. Clicking on one of those will center on that item, and another set of “neighbors” will come into view, allowing you to navigate around exploring by similar artists, songs, or users. Speaking of users, the Zune “Social” is also great fun, letting you find others with shared tastes and becoming friends with them. You then can listen to a playlist created based on an amalgamation of what all your friends are listening to, which is also enjoyable. Those concerned with privacy will be relieved to know you can prevent the public from seeing your personal listening habits if you so choose.

  2. Java ist tot, lang lebe Java. Was muss ich mir immer von Kollegen anhören, seit Jahren. Java war gestern, jetzt kommt Ruby. Scala ist das bessere Java. Die IDE Unterstützung in Java ist ungeschlagen. Es gibt Libs für alles. Twitter, Netflix, Linkedin – alles im Wesentlichen Java Nutzer.

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Sie dient nur dem Spamschutz.