Die Woche bin ich mal wieder beim Webmaster Friday dabei. Das Thema der Woche lautet “Was ist Bloggen wert?” Hierzu hat Martin diesmal eine ganze Reihe an Fragen in den Raum geworfen, sodass ich diesmal in Interview-Form an der Blogparade teilnehmen werde, damit ich auch keine Frage vergesse.
Bevor es losgeht, noch ein kleiner Hinweis – Artikel für vergangene Webmaster Friday Teilnahmen, findet ihr unter den Tags “Webmaster Friday” oder kurz “WMF” über die Suche oder die Tagcloud hier im Blog.
Und nun ran an die Frage – was ist Bloggen eigentlich wert?
Wer regelmäßig bloggt, weiß, wie viel Arbeit das macht. Heute geht es um die Frage, was diese Arbeit eigentlich wert ist und ob oder wie man sie vergütet bekommt. Denkt ihr überhaupt darüber nach? Oder ist das Bloggen für Euch eine typische “Freizeitbeschäftigung”, bei der man nichts erwartet und sowieso bereit ist, am Ende draufzuzahlen?
Ganz ehrlich? Ich blogge nun seit fast 5 Jahren. Dies hier ist mein zweiter “großer” Blog und ich habe das Bloggen bisher (und werde dies in Zukunft hoffentlich auch weiterhin) immer als Freizeitbeschäftigung gesehen. Ich schreibe gerne und interessiere mich für Technik. So kann ich meine Hobbys miteinander verbinden und einen zusätzlichen Nutzen darauf generieren. Draufgezahlt habe ich schon des Öfteren. Vor allem am Anfang haben die Kosten für das Webhosting und die Domain(s) sowie der “Arbeitseinsatz” entgegen 0,0 Einnahmen gestanden. Die ersten Jahre habe ich nämlich komplett werbefrei geblockt, aber monatlich gut 10-15€ Ausgaben gehabt. Mittlerweile gibt es ja ein wenig Werbung auf dem Blog. Ob ich da mit Plus oder Minus am Monatsende rausgehe, ist mir aber egal. Bloggen ist und bleibt zu aller erst mein Hobby.
In der Regel hat das, was man schreibt, ja einen Nutzen, oder? Wie schätzt ihr Eure Blogarbeit ein? Ist das sinnlos – oder hat es einen Wert? Und wenn es einen Wert hat, wie kann man den bemessen?
Ich denke, niemand der gerne bloggt, würde seine Arbeit als sinnlos ansehen. Sinnlos wäre es vielleicht, wenn ich das Ziel habe reich zu werden mit meinem Blog. Denn reich wird man nicht mal ebenso. Ich blogge aber aus Freude am Bloggen und wenn mich etwas erfreut, kann es schlecht sinnlos sein. Zudem lerne ich mit jedem Artikel – ich lerne neue Dinge aus dem Technikbereich, bilde mich weiter, verbessere meine Rechtschreibung und meine Tippgeschwindigkeit und schaffe mir mit jedem weiteren Artikel ein bisschen mehr Bekanntheit und somit auch (hoffentlich) positive Reputation. Nein, als sinnlos würde ich das wirklich nicht bezeichnen.
Kann man überhaupt diesen “Mehrwert” in Euro und Cent beziffern? Und wenn ihr davon eine Vorstellung habt – zum Beispiel, weil ihr vergleichbare Jobs gemacht habt, für die ein Stundenlohn gezahlt wurde -, versucht ihr dann, diesen Betrag mit dem Blog zu erwirtschaften? Kann man das überhaupt sinnvoll aufrechnen, oder ist man schnell frustriert, weil man merkt, dass sich das Bloggen monetär überhaupt nicht lohnt?
Das Ganze ist schwer zu beurteilen. Sicherlich kann man am Monatsende schauen, was an Werbeeinnahmen zusammengekommen ist. Wenn man für jeden Artikel explizit ein neues Werbemittel anlegen würde, könnte man vielleicht sogar sagen, wie viel Einnahmen jeder einzelne Artikel gebracht hat. Dann müsste man aber auch den Arbeitsaufwand festlegen und könnte nach z.B. einem Jahr dann ausrechnen, wie hoch der Stundenlohn gewesen ist. Am Ende müsste man dann den Mittelwert aller Stundenlöhne bilden und könnte “in etwa” sagen, wie hoch die Vergütung ist. (Mal abgesehen von weiteren Ausgaben, wie Hosting, etc..) Ich persönlich mache das nicht.
Nicht, weil es mich frustrieren würde, sondern, weil es mich schlichtweg nicht interessiert. Wenn etwas “abspringt”, dann ist das schön, aber es ist nicht die Voraussetzung. Ich habe einen Beruf, den ich hauptberuflich ausübe und der heißt nicht Bloggen. Und solange das Bloggen mein Hobby ist und ich meine Brötchen an anderer Stelle verdiene, fange ich auch nicht mit solchen “peniblen Verdienstberechnungen” an.
Oder sind es ganz andere Werte, die man mit dem Bloggen schafft – solche, die sich niemals in Scheinen aufrechnen lassen?
Dazu war ich weiter oben schon eingegangen. Für mich zählen Werte, wie der Lernwert, die gesammelten Erfahrungen und neue Kontakte, die ich über meinen Blog knüpfen kann. All das ist nicht, zumindest nicht sofort und unmittelbar, in Geld zu bemessen. (Sicher kann sich ein hoher Bildungsstand später auch einmal finanziell auswirken. Aber das ist nichts, was man 1 zu1 in Geld angeben kann.)
Abschließend noch ein paar Leseempfehlungen aus den Einreichungen der anderen Teilnehmer:
- Marc sieht das Bloggen als seine “Schreibtherapie”
- Alex hält es so wie ich, er bloggt als Freizeitbeschäftigung
- Nico will mit seinem Blog indirekt (über daraus entstandene Geschäftskontakte) verdienen
- AV100 stellt fest, dass sein Bloggerlohn unter dem gesetzlichen Stundenlohn liegt
Das war es auch schon wieder. Nun interessiert mich noch eure Meinung! Habt ihr selber einen Blog und wenn ja, was ist euch das Bloggen wert?
Das verwendete Artikelbild stammt von thierry ehrmann und steht unter CC-Lizenz.
0 Kommentare